Venus und Merkur   als Morgen- und Abendstern

 

 

Je nach ihrer Stellung zur Sonne erscheint Venus sowohl als Morgen- wie auch als Abendstern.


Dieses Phänomen resultiert daraus , dass Venus ihre Bahn zwischen Sonne und Erde zieht.

Das gleiche gilt für Merkur, der jedoch aufgrund seiner Bahn nur in sehr seltenen Fällen sichtbar ist.


Venus kommt uns von allen Planeten am nächsten: zur Zeit der unteren Konjunktion beträgt ihr Abstand  von der Erde nur etwa 40 Millionen Kilometer. Wegen ihres hohen Rückstrahlvermögens, ihrer Größe und ihrer geringen Entfernung kann die Venus auch am Taghimmel mit bloßem Auge beobachtet werden (in der Nähe der größten Elongation und bei günstigen atmosphärischen Bedingungen, und sofern man weiß, an welcher Stelle des Himmels man zu suchen hat).  Es ist jedoch davon abzuraten, da sich Venus höchstens 48° entfernt von der Sonne aufhält und damit die Gefahr der Augenschädigung durch das Sonnenlicht besteht.

 

Venus zeigt einen ausgeprägten Phasenwechsel, ähnlich dem des Mondes.

1610 entdeckte Galilei diesen Phasenwechsel mit Hilfe des gerade eingeführten Fernrohres. Seine Beobachtungen verschlüsselte er in einem Anagramm, um sich einerseits vor Kirchenbann zu schützen, andererseits, um sich bei Irrtum einen Rückzug offen zu halten.

 

 

Phasen der Venus während eines vollständigen synodischen Umlaufs:


Untere Konjunktion

In der unteren Konjunktion wendet die Venus der Erde ihre unbeleuchtete Rückseite zu "Neuvenus" , ist aber trotz ihres großen scheinbaren Winkeldurchmessers aufgrund des  geringen Winkelabstands zur Sonne unsichtbar. In dieser Position kann sich ein Venusdurchgang  über  die Sonne ereignen, wenn sich der Planet  nahe genug bei einem Kontenpunkt seiner Bahn befindet.

 

Morgenstern:

Während ihres Fortschritts nimmt der beleuchtete Teil zu und beträgt nach etwa 35 Tagen 1/3.  Venus erreicht jetzt ihre größte Helligkeit („Phosphorus“). Sie befindet sich westlich der Sonne und ist am Morgenhimmel vor Sonnenaufgang zu sehen.

 

Nach 72 Tagen beträgt der Winkelabstand zur Sonne ca. 47-48° (größte westliche Elongation).  Nun ist die Hälfte der Venusscheibe beleuchtet (Halbvenus), allerdings  nimmt ihre Helligkeit aufgrund des vergrößerten Abstands zur Erde ab.  

 

Nach 292 Tagen hat Venus die obere Konjunktion mit der Sonne erreicht. Die Venusscheibe erscheint vollständig beleuchtet (Vollvenus), stellt sich aber aufgrund des großen Abstands zur Erde (257 Mill. Km)

 

Abendstern:

Nach ihrer oberen Konjunktion erscheint Venus als Abendstern und erreicht nach 512 Tagen ihre größte östliche Elongation. Die beleuchtete Fläche nimmt danach ab.

Nach 549  Tagen erreicht sie ihren größten Glanz („Hesperos“).

 

Der synodische Umlauf  (Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden entsprechenden Konjunktionen) ist nach 584 Tagen beendet.

 

5 synodishe Umläufe entsprechen fast genau 8 siderischen Erdjahren und 3 siderischen Umläufen.

Die 5 Begegnungen von Erde und Venus innerhalb von 8 Jahren bilden ein Pentagramm.

Daraus resultiert ein achtjähriger Zyklus der Venussichtbarkeit.